VLCC “AMOCO MILFORD HAVEN”
Das größte betauchbare Wrack im Mittelmeer
TECHNISCHE DATEN DES TANKERS M/C HAVEN
- Gebaut in der spanischen Werft Astilleros Espanoles S.A. in Cadiz
- Stapellauf 1973 unter Besitz der Ölfirma Amoco, die letzte Einheit anderer Zwillingsschiffe, wie die Amoco Cadiz, die 1978 unterging.
- Bruttogewicht: 109.700 Tonnen
- Länge: 334 Meter (dem Wrack fehlen ca. 80m Bug)
- Breite: 52 Meter
- Kapazität der 13 Laderäume: 230 Tonnen Rohöl
- Besatzung: 36 Mann.
- Erste Explosion am Terminal in Multedo: 11 April 1991 um 12.40 Uhr
- Gesunken: 14 April 1991 um 10.05 Uhr
- Opfer: 5 Matrosen.
- Ort des Untergangs: 1,5 Meilen vor der Küste von Arenzano auf 81m Tiefe.
11. April 1991, 12.40 Uhr
Während das Schiff unter zypriotischer Flagge vor dem Ölhafen von Multedo lag, brach auf dem Supertanker ein Feuer aus, das eine gewaltige Explosion verursachte. 144.000 Tonnen Rohöl flossen ins Meer.
Eine Serie von Zufällen, u.a. günstige Wetterlage, hat es ermöglicht den Brand, der der Explosion folgte, zu verlängern und somit die Verbreitung der enormen Menge Rohöl, die aus den geborstenen Zisternen floss, relativ unter Kontrolle zu halten.
Der Brand hat das Schiff in eine dicke Rauchwolke gehüllt und hielt 3 lange Tage an. Am 12. April gelang es dem Schlepper Olanda ein Stahlseil um die Achse des Ruderblattes zu befestigen. Man wollte das Schiff in Küstennähe bringen.
Zu der Zeit brach das Schiff in 2 Teile: Der Bug riss ab und verschwand auf 490 m Tiefe während der Rest des Wracks noch schwamm und weiterhin bis zum Untergang nach 72 Std. und nach der Explosion brannte.
14. April 10.05 Uhr
Der Hauptteil des Schiffes sank auf einen Meeresgrund von 80 m Tiefe, ungefähr 1,5 Meilen seewärts vor Arenzano. Seitdem wurden diverse Reinigungaktionen gestartet, die den größten Teil des Öls aus dem Meer pumpten, wie auch die Küsten und Strände retteten. Heute, nach vielen Jahren, ist die Haven das größte betauchbare Wrack des Mittelmeeres, eines der bedeutendsten und bekanntesten in der Welt.
Durch die gewaltigen Temperaturen und das Andauern des Brandes wurden alle Lacke, Verchromungen und andere beschichtende Materialien vernichtet. Dies hat, schon wenige Monate nach dem Unglück, eine spontane Kolonisierung von bentonischen Lebensformen gefördert.
Früher stand die Haven für eine Naturkatastrophe, heute hat sie sich in eine Oase für viele Lebewesen entwickelt. Die Tauchgänge führen zur Entdeckung einer beeindruckenden Naturszene. Die Tauchlampen erhellen Anemonen, Austern, Nacktschnecken und Schwammkorallen.